kunst+kunsttherapie+raum

Kunsttherapie1

Ist verstehbar als ein von KlientInnen und TherapeutInnen gemeinsam definierter Beziehungs- Handlungs- Reflexions- Entwicklungs- und Genesungsraum2.
In diesem Raum wirken Beziehungen zwischen KlientIn + TherapeutIn + Werk.
Es sind immer alle drei Ebenen und deren Beziehung zueinander wesentlich.

 

Kunsttherapeutische Begleitung

  • ist Begegnung und Beziehung
  • stellt den Raum  für jede Form des Selbstausdrucks (Werk) mittels künstlerischer Gestaltung innerhalb der therapeutischen Beziehung
  • lebt achtsame Präsenz bei jeweils individuell entstehenden Gestaltungsprozessen
  • betrachtet gemeinsam Geschaffenes, erkundet und reflektiert miteinander die Bedeutung des Erlebten und von Neuorientierung

In der Kunsttherapie begegnen sich Mensch und Gestaltung,
Geist und Materie, Denken, Fühlen und Handeln.
KunsttherapeutInnen ermutigen KlientInnen ihre schöpferische Kraft für sich, für ihre Themen und Anliegen einzusetzen. Ergebnis sind Gestaltungen, die in unterschiedlicher Weise wirksam werden3


Therapeutische Beziehung

wirkt innerhalb des vereinbarten Rahmens in einem klaren, respekt- und liebevollen Miteinander in Kontakt sein.
KlientInnen können mit einer wertoffenen Begegnung, einem achtsamen Begleiten und einer verbindlichen Beziehungsgestaltung rechnen.

Wahrung der Individualität, Ehrlichkeit im Miteinander Arbeiten, Respektieren der Lebensgeschichte und des Lebensumfeldes, aufmerksames Zentrieren auf Kernthemen und Vertraulichkeit sind weitere wesentliche Werte.

  
Material
In der Kunsttherapie spielt Material4 für die Gestaltung des Werkes eine wesentliche Rolle. Wir5, als klinisch phronetisch® ausgebildete KunsttherapeutInnen6 arbeiten mit einem “weiten Materialbegriff“. Verstehbar darunter ist alles was innere Bilder, (noch) Unausprechbares, Undenkbares... als Gestaltung/Werk fühlbar, ausdrückbar und wahrnehmbar macht.
Das bedeutet, wir können unseren Leib ebenso als Gestaltung erfahren wie aus unterschiedlichen Materialen gefertigte Skulpturen, geschriebenen Texte, Fotografien, Filme, gemalte, geschüttete, gespritzte oder skizzierte Bilder, Collagen, Installationen uvm.

Material verkörpert sozusagen Un- Vor- und Nichtmehr- bewusstes, -gefühltes.
Es ermöglicht Handlung, Ausdruck, Prozess, Wahrnehmung,  Erkennen, Erkundung, Reflektieren, Verstehen, Handeln....

 

Prozesse in der Kunsttherapie
Wir unterscheiden zwei Prozesse:

  • den der kunsttherapeutischen Begleitung – einem verbindlichen, sich immer wieder weiterentwickelten Begegnen und Erkennen durch die gemeinsam vereinbarte Therapiezeit
  • den Prozess des Entstehens von Werken

Gestaltungen/Werke entstehen in möglichst leistungs – und bewertungsfreien Räumen.
Wesentlich sind das Finden und Gestalten innerer Bilder, das Zulassen von Fühlbarem, das Sich-zeigen,
das Sich-ausdrücken-dürfen, das Entdecken von.... das Entwickeln von.... 
KunsttherapeutInnen sind präsent, stehen bei, begleiten.

Gestaltungen/Werke sind wie sie sind. Sie sind eigene Kunst-Werke. Sie sind Gestalt.....
Entstandenes, Geschaffenes ist immer mit Handlung verbunden - ist Lebensimpuls, ist Erlebtes, ist Erinnerbares - manchmal Angreifbares, ist Orientierung, gibt Halt.

Die Gestalt spiegelt den Menschen, die Beziehungen, das Leben.

 

Rahmenbedingungen – auch Setting  genannt
Erstgespräche ermöglichen ein erstes Skizzieren individueller Bedürfnisse, Anliegen und Themen
und ein gemeinsames Einschätzen und Festlegen geeigneter Rahmenbedingungen.

Einblick in die kunsttherapeutische Arbeitsweise, Informationen zu Wirkung, Theorie und Ethikrichtlinien sind ebenso selbstverständlich wie klare Vereinbarungen bezüglich Ort, Kosten, Bezahlung, Absageregelungen.

Je nach Bedarf wird das Setting gewählt, vereinbart und der dazu passende zeitliche Rhythmus festgelegt.

Mögliche Settings sind:
Einzeltherapie, Einzeltherapie in der Gruppe, Paartherapie, Familien oder  Gruppentherapien – je nach Qualifikation der TherapeutInnen.

Gruppenangebote sind immer teilnehmerInnenorientiert, ermöglichen zusätzliche soziale Interaktionen, gruppales thematisches Arbeiten, Projektarbeiten.


1 Eine therapeutische Disziplin die sich Mitte des 20. Jahrhunderts, mit Wurzeln in Europa und den USA, entwickelte
2 Persönliche Anfrage oder ärztliche Überweisung führen zu ersten Kontakten, zur gemeinsamen Auftragsdefinition der therapeutischen Begleitung, zum Miteinander tun
3 Vielfältige Veröffenlichungen finden sich dazu in der aktuellen Literatur
4 Materialien die alle Sinne ansprechen

5 KollegInnen organisiert im Verein kunst+kunsttherapie+raum
6 siehe Wiener Schule für Kunsttherapie

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Verein kunst+kunsttherapie+raum    Haydngasse 11/1   8010 Graz